Rückblick-Die richtige Tasche zum Dirndl oder wie alles anfing

Als es 2010 im Betrieb hieß wir gehen aufs Oktoberfest in den Europapark
nach Rust dachte ich erst "Mist ich habe gar nichts zum anziehen". Um
ein Dirndl zu nähen war es zu spät und außerdem hatte ich bis zu dem
Zeitpunkt auch nur ein paar T-Shirts, Joggingsachen und Wickelröcke
sowie diverse Fasnachtskostüme genäht. Also habe ich mir eines gekauft.
Ganz schlicht in Grün und Flieder ohne Klimbim. Aber Frau kann ja nicht
ohne richtige Tasche. Und alle, die es zu kaufen gab, haben mir nicht
gefallen oder fand ich zu teuer. Bis auf eine, die aussah wie eine Büste
im Dirndl. Allerdings haben mir die vom Stil her nicht so gefallen mit
den glänzenden Stoffen. Also dachte ich das kann ich ja auch mal selbst
versuchen. Gesagt, getan. Ich habe im Internet gestöbert, bei der
Hobbyschneiderin so ziemlich jede Anleitung zum Thema Dessous und
Taschen nähen durchgelesen und versucht mir einen Schnitt zu erstellen.
Die Probe hat ganz gut geklappt und da habe ich mir meine erste Tasche
genäht. Gepimpt mit selbstgemachten Lebkuchenherz aus Filz mit Zuckerguss (Plusterfarbe) und G´schnür. Noch gefüttert mit Vliestüchern (Putzlappen) und im Boden steckt der Rest von einem alten Frühstücksbrett.
Das war dann auch der erste Reißverschluss den ich im Leben eingenäht
habe. Die Henkel sind aus Satinband und Schlauch aus dem
Aquariumsbedarf. Hätte ich versucht dass das Karo am Ausschnitt sich so exakt trifft, wäre es wahrscheinlich schief gegangen. aber so sitzt es durch Zufall perfekt. Glück braucht der Mensch. Und das war auch der Startschuss für den Taschenvirus.
Danach folgten noch einige Taschen - diesmal aber nach Anleitung.